Museumswohnung in der Gartenstadt Bad Dürrenberg
Die Gartenstadt Bad Dürrenberg ist eine der wichtigsten Siedlungen der zwanziger Jahre auf der Schwelle zwischen Tradition und Moderne. Mit der umfassenden technisch-ökologischen Sanierung der Gebäude durch die LEUWO Leuna-Wohnungsgesellschaft mbH sollte eine Museumswohnung an die Gründerzeit des Bauhauses erinnern.
Die 41,72 m² große Wohnung ist der kleinste Wohnungstyp innerhalb der Siedlung. Der Grundriss war auf den Bedarf der Bewohner abgestimmt. Die Küchen wurden quadratisch gestaltet und sollten der Hausfrau die Möglichkeit größter Kraft- und Zeitersparnis sowie ruhiger Arbeit bei guter Belichtung gewähren.
Die Trennung zum Wohnzimmer erfolgte mittels eines Raumteilers mit Schrankelementen und einer Durchreiche. Das Wohnzimmer ist durch eine hölzerne Schiebewand vom Schlafbereich getrennt. Vom Schlafzimmer gibt es einen zweiten Zugang zum Bad. Zwischen diesen Räumen wurde der Einbauschrank integriert.
Diese kleinen und hellen Wohnungen wurden bis ins Kleinste auskalkuliert. Die Bewegungsabläufe der Mieter in Verbindung mit der Anordnung der Möbel unter Vermeidung von Verschattungen war das Ziel der Gestaltungen.
Das Mobiliar der Museumswohnung zeigt allerdings, dass die Bewohner nicht immer den Ideen des Architekten folgten und ihre mitgebrachten Möbel oftmals nicht in der extra eingerichteten Werkstatt umarbeiten ließen.
Aber gerade diese Situation erzeugt schon beim Betreten der Museumswohnung einen gefühlten Spannungsbogen von der Tradition in das Moderne.